
St. Alexius lebt – weil wir es wollen
St. Alexius lebt – weil wir es wollen
Ein Abend mit Perspektive
Es lag etwas Besonderes in der Luft am Montagabend, 2. Juni – eine Mischung aus gespannter Erwartung, leiser Sorge und dem Gefühl: Heute könnte ein Anfang sein. Gegen 19.10 Uhr war die Mensa voll. Über 150 Menschen – Jung und Alt, Mitglieder der Gemeinde, engagierte Bürgerinnen und Bürger, Neugierige, Ehemalige – alle mit einem gemeinsamen Anliegen: Was wird aus St. Alexius? Was passiert mit dem Ort, der für viele mehr ist als nur ein Kirchgebäude? St. Alexius – das wurde an diesem Abend deutlich – ist nicht einfach nur ein Bauwerk aus Stein, Stuck, Holz und Blattgold. Es ist ein Ort voller Geschichte, Erinnerungen, Begegnungen. Und es ist ein Ort, der nun vor einer Weggabelung steht: Rückzug – oder Neuanfang?
Der Stand der Dinge – Klartext vom Dekan
Dekan Dr. Stefan Meisert eröffnete mit offenem Blick auf die Lage: baulich schwierig, finanziell angespannt, organisatorisch komplex. Und doch – Hoffnung! Denn: Dieser Ort ist mehr als nur Mauerwerk. Er unterstrich die bleibende Bedeutung dieses Ortes für viele Menschen in Herbolzheim – als Raum des Glaubens, der Erinnerung und des gesellschaftlichen Miteinanders. Dr. Meisert machte Mut, diesen besonderen Ort nicht aufzugeben, sondern gemeinsam Wege für seine Zukunft zu entwickeln.
Die Botschaft: Aufgeben? Keine Option.
Faktencheck vom Architekten
Architekt Walter Hess brachte den technischen Blick ins Spiel. Keine Beschönigung. Klartext. Ja, es braucht Sanierung. Aber: Die Basis ist da. Hess zeigte auf, wo die Schwächen liegen – aber auch, wo Chancen bestehen. Die Bausubstanz sei in Teilen solide, die nötigen Maßnahmen seien aufwändig, aber machbar. Ein Erhalt ist nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil: Wenn es gelingt, Kräfte zu bündeln, kann auf dem Bestehenden aufgebaut werden. Es braucht Engagement. Und einen langen Atem.
Geschichte, die motiviert
Prof. Dr. Ulrike Plate vom Landesdenkmalamt holte die Anwesenden in eine andere Dimension – die der Zeit. Mit feinem Gespür und großem Wissen zeichnete sie die wechselvolle Geschichte von St. Alexius nach. Vom Ursprung über Zeiten des Wandels bis ins Heute.
Ihre Worte machten spürbar: Diese Kirche hat nicht nur Mauern, sondern eine Seele. Sie ist Teil des kollektiven Gedächtnisses der Stadt. Wer begreift, was dieser Ort über Jahrhunderte hinweg bedeutet hat, der versteht auch, warum er eine Zukunft verdient.
Jetzt geht’s los – das Team stellt sich vor
Dann trat das Organisationsteam nach vorn – eine bunte Gruppe aus Engagierten, die in den letzten Wochen viel Zeit, Herzblut und Ideen investiert hat. Ihr Ziel: Einen breiten Beteiligungsprozess aufbauen, der alle mitnimmt.
Geplant sind mehrere Arbeitsgruppen – offen für alle. Themen: Nutzungsideen, bauliche Konzepte, Finanzierung, Kommunikation. Das Signal: Jetzt beginnt der gemeinsame Weg. Jeder Gedanke zählt. Jede Perspektive ist willkommen. Es ist ein Prozess – und wir gestalten ihn zusammen.
Erster Applaus, erste Spende
Ein besonders bewegender Moment: Vertreterinnen der kfd Herbolzheim übergaben eine erste Spende für das Projekt. Ein starkes Zeichen. Für Solidarität. Für Vertrauen. Für den Glauben an die Zukunft.
Der Applaus war lang, die Stimmung gelöst. Dieses Geschenk war mehr als Geld – es war eine Ermutigung, ein Aufruf: „Macht weiter. Wir stehen hinter euch.“
Ein Verein soll’s bündeln
Ein zentrales Element auf dem Weg nach vorn: die Gründung eines gemeinnützigen Vereins. Er wird Plattform und Motor zugleich. Er bringt Strukturen, Verlässlichkeit, Rechtsfähigkeit. Nur so kann man Fördermittel beantragen, Spenden professionell verwalten – und als seriöser Ansprechpartner gegenüber Stadt, Kirche und Öffentlichkeit auftreten.
Die Vorbereitungen laufen. Die Gründung ist nur noch eine Frage der Zeit.
Die Menschen sind bereit
Was diesen Abend so besonders machte, war die Energie im Raum. Menschen, die sich vorher nicht kannten, begannen miteinander zu sprechen. Namen wurden notiert, Ideen ausgetauscht, Arbeitsgruppen gebildet. Viele kamen als Zuhörer – und gingen als Mitgestalter.
Die Gespräche gingen bis weit nach Ende des offiziellen Teils. Spürbar war: Etwas ist in Bewegung gekommen.
Die Zukunft beginnt jetzt
Wer sich einbringen will, kann das sofort tun. Auf der Website www.st-alexius-braucht-zukunft.de gibt’s die Möglichkeit, sich zu registrieren, Informationen zu erhalten, Mitwirkung anzubieten.
Es gibt keine Zugangsbeschränkungen. Kein „du musst schon dazugehören“. Jeder, der etwas beitragen möchte – sei es Expertise, Handarbeit, Organisationstalent oder nur ein bisschen Zeit – ist willkommen. Denn es geht um ein gemeinsames Ziel.
Fazit: Es geht weiter – mit uns
St. Alexius ist mehr als ein Denkmal. Es ist ein lebendiger Ort, der uns alle verbindet. Vergangenheit trifft auf Verantwortung. Jetzt ist der Moment, an dem Geschichte in Zukunft verwandelt werden kann.
Die Geschichte ist nicht zu Ende. Sie fängt gerade erst wieder an.
Unterstützer*in werden: www.st-alexius-braucht-zukunft.de